Rück- und Ausblick

Gemeinsam engagiert für ein starkes Gesundheitswesen

Auch 2023 haben wir Menschen und Organisation bei ihrem Einsatz im Gesundheitswesen mit Bildung, Forschung und Vernetzung wirksam unterstützt. Als Bildungsgruppe haben wir einen aktiven Beitrag geleistet, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wir haben wichtige Grundlagen für die erfolgreiche künftige Entwicklung erarbeitet und mit unseren Partnern bedeutende Projekte für die Aus- und Weiterbildung im Gesundheitswesen vorangetrieben.

Bei Careum blicken wir auf ein ereignisreiches Jahr 2023 zurück: Wir konnten wichtige Projekte umsetzen, konkrete Neuerungen einführen und spannende Diskussionen zu aktuellen Themen in Gang bringen. Dazu gehören unter anderem die zielgruppenorientierte Weiterentwicklung unseres Webauftritts, die erfolgreiche Lancierung eines Podcasts von Pflegenden für Pflegende sowie die Durchführung eines internationalen Webinars zu den Ergebnissen einer Dreiländerstudie zur Gesundheitskompetenz von Gesundheitsfachpersonen in der Schweiz, Österreich und Deutschland.

Mit Bildung und neuen Perspektiven gegen den Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig spürbar. Er belastet Gesundheitsfachpersonen und -organisationen ebenso wie Patient:innen und deren Angehörige. Mit unserem breiten Aus- und Weiterbildungsangebot möchten wir Neu- und Quereinsteiger:innen wie auch Fach- und Führungskräfte für den Berufsalltag fit machen und fit halten. Entsprechend freut es uns, dass wir im Berichtsjahr rund 10'000 Lernende, Studierende und Weiterbildungsteilnehmende in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen und weiterbringen konnten. 

Dabei haben unsere Bildungsinstitutionen mit ihrer Arbeit und ihren Angeboten qualitativ überzeugt: Alle fünf Höheren Fachschulen erhielten im Berichtsjahr die erneute Anerkennung ohne Auflagen durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation. Und auch die externe Evaluation der Berufsfachschulen attestierte unserem Bildungszentrum ein hohes Qualitätsniveau und einen grossen Innovationsgeist. Zudem wurde Careum Weiterbildung mit dem EduQua-Label rezertifiziert.

Diskussion am Careum Forum

Wie dem anhaltenden Fachkräftemangel mit neuen Ideen und Ansätzen entgegengewirkt werden kann, stand im Zentrum unserer Veranstaltung Careum Forum. Rund 70 Direktbetroffene haben sich in sieben Teilbereichen intensiv mit dem komplexen Thema auseinandergesetzt und gemeinsam Lösungsansätze für praktische Massnahmen entwickelt, die sich in verschiedenen Praxisbetrieben umsetzen lassen.

Darüber hinaus haben wir den Fachkräftemangel im Berichtsjahr in vielfältiger Form aufgegriffen: Expert:innen von Careum hielten zahlreiche Referate zum Thema, wir führten interne Workshops sowie weitere Veranstaltungen durch und tauschten uns im neuen Careum Podcast mit Fachpersonen dazu aus.

Wichtige Auf- und Umbauarbeiten für die Zukunft

Mit dem Umbau des Hochhauses an der Plattenstrasse hat Anfang 2023 ein Projekt begonnen, das die Zukunft von Careum prägen wird.

Hochhaus an der Plattenstrasse 10 in Zürich

Nach seiner Modernisierung wird das Gebäude neuen, zeitgemässen Raum bieten für Forschung, Vernetzung und Austausch im Gesundheitsbereich. Als grösste Mieterin wird die Universität Zürich einziehen und Mitarbeitende unterschiedlicher Institute aus den Bereichen Medizin und Innovation in 14 Stockwerken des Hochhauses unterbringen. Wir freuen uns auf den Bezug des Gebäudes im Herbst 2025 und die zukünftige, inspirierende Zusammenarbeit in den neuen Räumlichkeiten.

Ein bedeutendes Thema, bei dem wir in den Auf- und Ausbau unserer Kompetenzen investiert haben und weiter investieren werden, ist die Künstliche Intelligenz (KI). Die Auseinandersetzung mit KI hat sich während des Berichtsjahrs deutlich intensiviert und beschleunigt. Einerseits galt es für unsere Bildungsinstitutionen, den Umgang mit KI im Lehr- und Lernalltag voranzubringen, andererseits konnten wir wichtige Innovationen für das KI-gestützte Lernen realisieren. So hat unsere Tochtergesellschaft Edubase mit der Integration von ChatGPT in ihren E-Book-Reader eine bedeutende Neuerung für den Unterricht lanciert. Unser Verlag konnte den digitalen Lerncoach «Chloé» pilotieren, dessen KI auf den Lehrmittelinhalten von Careum basiert und Webinhalte – entsprechend dem hinterlegten Lernkonzept – miteinbezieht. Zusammen mit Animationsvideos in mehreren Sprachen und Texten in leicht verständlicher Sprache trägt Chloé wesentlich zur Weiterentwicklung und Anreicherung unseres neuen FaGe-Lehrmittels bei.

In personeller Hinsicht freut es uns, dass wir mit dem frühzeitig initiierten Evaluationsverfahren die Nachfolge von Dr. Christian Schär als Direktor des Careum Bildungszentrums erfolgreich regeln konnten. Per Anfang Juni 2024 übernimmt Dr. Hansjörg Lehmann die Leitung der Schule. Careum Weiterbildung konnte derweil unter der Leitung von Bruno Umiker ein neues Führungsteam aufbauen. Nadja Sträuli und Johnsua König vervollständigen das Gremium mit ihrer langjährigen Erfahrung und Expertise im Pflege- und Bildungsbereich. Und auch bei der Careum Hochschule Gesundheit gab es 2023 wichtige personelle Veränderungen: Dr. Martin Fröhlich übernahm die Studiengangsleitung des Bachelors of Science in Nursing, Prof. Dr. Karin Peter jene des Masters. Die beiden sorgten für einen reibungslosen Übergang und neue Impulse in den beiden Studiengängen. Schliesslich konnte mit Heinz Meier als Nachfolger von Daniel Achermann als CFO der Careum Stiftung das Leitungsteam der Careum Gruppe komplettiert werden. Mit den neuen Führungspersönlichkeiten konnten wir die Kompetenzen in der Careum Gruppe weiter ausbauen und festigen und sind damit gut aufgestellt für die kommenden Entwicklungen.

Kräfte bündeln und gemeinsam Fortschritte erzielen

Unser Forschungsteam konnte 2023 in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern verschiedene Forschungsanträge erarbeiten und einreichen, von denen mehrere per Ende Jahr bewilligt wurden. Dazu gehört das SNF-Projekt zum Thema finanzielle Belastung bei chronischen Krankheiten in der Schweiz, das in Kollaboration mit dem Institut für biomedizinische Ethik der Universität Zürich durchgeführt wird.

Im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) hat unser Zentrum für Gesundheitskompetenz in Kooperation mit der Allianz Gesundheitskompetenz und Expert:innen aus dem Schweizer Gesundheitswesen ein neues, praxisorientiertes Konzeptpapier zur Gesundheitskompetenz erarbeitet. Dieses beleuchtet das Thema vor dem Hintergrund der dynamischen gesellschaftlichen, technischen und umweltbezogenen Entwicklungen und soll dabei helfen, ein gemeinsames Konzeptverständnis zu entwickeln.

Teilnehmendes des Careum Dialogs am Netzwerken

Das Thema Gesundheitskompetenz stand auch am Careum Dialog 2023 im Zentrum. Rund 60 geladene Fachpersonen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gingen gemeinsam der Frage nach, wie sich die Gesundheitskompetenz weiter voranbringen und nachhaltig stärken lässt. Besonders erfreulich: Der Dialog fand nach längerer, coronabedingter Pause im Berichtsjahr wieder vor Ort im Careum Auditorium statt und bot damit Raum für die Netzwerkpflege und den persönlichen Austausch zwischen den Veranstaltungsteilnehmenden.

Mit dem Careum Pflegesymposium und der Careum Führungstagung boten wir im vergangenen Jahr wiederum zwei spannende Tagungen für Fach- und Führungskräfte aus dem Gesundheitswesen. Mit rund 200 Teilnehmenden am Pflegesymposium zum Thema «Gestärkt und motiviert pflegen» und über 400 Gästen an der Führungstagung unter dem Motto «Kompetenz schafft Vertrauen» schlossen beide Veranstaltungen an die Erfolge der vergangenen Jahre an. Ebenfalls gut besucht waren die Eubase Future Night mit verschiedenen Keynotes zum Thema «Lernmedien heute und morgen» sowie unsere Buchvernissage zur Lancierung des neuen Young-Carers-Ratgebers.

Nicht zuletzt haben wir im vergangenen Jahr die Zusammenarbeit innerhalb der Careum Gruppe weiter intensiviert und unsere Kräfte gezielt gebündelt, um unsere Leistungen und Angebote für unsere Kund:innen und Partnerorganisationen noch weiter zu verbessern. Dabei hat ein für die Gruppe wichtiges Projekt das Zusammenrücken unterstützt: Im Oktober wurde mit «myCareum» das erste gemeinsame Intranet eingeführt. Dieses ermöglicht uns die Kommunikation mit allen Mitarbeitenden über einen einzigen, permanenten Kanal und stärkt damit unsere offene und vernetzte Unternehmenskultur.

Was uns 2024 bewegt

Die aktuelle Strategieperiode der Careum Gruppe läuft noch bis Ende 2024. Um uns für die Zukunft optimal aufzustellen und auszurichten, haben wir im Berichtsjahr einen neuen Strategieprozess angestossen. Diesen setzen wir 2024 fort. Das Ziel ist, im Sommer unsere neue Strategie 2025 bis 2028 zu verabschieden. Dabei verfolgen wir einen partizipativen Ansatz und binden möglichst viele Mitarbeitende und weitere interne Anspruchsgruppen in den Prozess mit ein, um die neue Strategie von Beginn an wirksam in der Gruppe zu verankern.

Ein wichtiges Ziel, dass wir uns für 2024 gesetzt haben, ist die Stärkung der Eigenwirtschaftlichkeit all unserer Tochtergesellschaften. Dazu haben die Careum Hochschule Gesundheit und Careum Weiterbildung im vergangenen Jahr Mittelfristplanungen erarbeitet, die nun fortlaufend umgesetzt werden. Edubase wird im laufenden Jahr die eigene Strategie überprüfen, um Potenziale für künftige Umsatzsteigerungen auszuloten.

Neben dem Hochhaus an der Plattenstrasse 10 wird uns in diesem Jahr ein weiteres Bauprojekt intensiv beschäftigen: Das Gebäude Careum 1 an der Gloriastrasse in Zürich soll im Zusammenhang mit der Vergrösserung unseres Aus- und Weiterbildungsangebots baulich erweitert werden. Geplant ist eine Erhöhung um vier Stockwerke. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie soll bis im Mai 2024 die Grundlagen liefern, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Frühester Baubeginn ist in rund drei Jahren.

Und eine weitere Neuerung freut uns sehr: Mit Renate Gröger Frehner, Direktorin Immobilien und Betrieb am Universitätsspital Zürich, Unternehmensberaterin Beatrix Frey-Eigenmann, Daniel Liedtke, CEO der Hirslanden Gruppe, und Urs Brügger, selbstständiger Berater im Gesundheits- und Bildungswesen, dürfen wir vier erfahrene Persönlichkeiten als neue Mitglieder in unserem Stiftungsrat willkommen heissen. Die Wahl erfolgte im Rahmen der Stiftungsratssitzung Ende März 2024. Renate Gröger übernimmt das Vizepräsidium von René Kühne, der nach über 20 Jahren aus dem Stiftungsrat verabschiedet wurde. Wir bedanken uns herzlich bei ihm für sein grosses Engagement für Careum und die erfolgreiche Entwicklung, die er massgeblich mitgeprägt hat.

An dieser Stelle möchten wir auch unseren Mitarbeitenden von Herzen für ihr engagiertes Mitwirken in den unterschiedlichsten Projekten und Vorhaben danken. Ihr Einsatz trägt massgeblich zur erfolgreichen und nachhaltigen Entwicklung von Careum bei.

 

Stefan Spycher, CEO
Hans Werner, Stiftungsratspräsident